Velotour Zurich-Gibraltar Info

Zürich, Stadt in der Schweiz, Hauptstadt des Kantons Zürich, am nördlichen Ende des Zürichsees sowie an der Limmat, die hier aus dem See fließt. Zürich ist die größte Stadt der Schweiz und deren wichtigstes Handels- und Industriezentrum. Hergestellt werden Nahrungsmittel, Maschinen, Textilien, Möbel, Druckmaterialien und Elektroausrüstungen. Die Stadt ist eine der führenden europäischen Finanz- und Handelsmetropolen und Sitz zahlreicher Großbanken und Kreditanstalten sowie der schweizerischen Effektenbörse. Zürich ist Kongress- und Messestadt sowie Verkehrsknotenpunkt der nördlichen Schweiz. In Kloten hat die Stadt einen internationalen Flughafen.

Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören zahlreiche Kirchenbauten, wie das romanische Großmünster (hauptsächlich aus dem 11. bis 13. Jahrhundert), eine protestantische Kirche, in der der Reformator Ulrich Zwingli im frühen 16. Jahrhundert predigte, das Fraumünster (12.-14. Jahrhundert) mit Glasgemälden von Alberto Giacometti und Marc Chagall und die Kirche Sankt Peter mit einem spätromanischen Chorturm aus dem 13. Jahrhundert. Das Rathaus im Barockstil steht am rechten Ufer der Limmat. Die mächtige Hallenkonstruktion des Hauptbahnhofes entstand zwischen 1865 und 1871. Zürich beherbergt viele interessante Museen, darunter das Museum Rietberg mit einer Sammlung asiatischer, afrikanischer und amerikanischer Kunst und das Schweizerische Landesmuseum, das die kulturelle Entwicklung der Schweiz von der Frühgeschichte bis zum 20. Jahrhundert zeigt. In Zürich gibt es außerdem einen zoologischen und botanischen Garten. Alljährlich finden in der Stadt die Juni-Festwochen mit Konzerten, Schauspiel und Oper statt. Die Universität Zürich wurde 1833 gegründet, das Schweizer Institut für Technologie 1855 und das Musikkonservatorium 1876. Zürich ist der Geburtsort des Dichters und Schriftstellers Gottfried Keller sowie des Pädagogen und Sozialreformers Johann Heinrich Pestalozzi. Der irische Schriftsteller James Joyce ist in Zürich begraben.

Älteste Siedlungsspuren in Zürich stammen aus der Jungstein-, der Bronze-, der Hallstatt- und der La-Tène-Zeit. Im 2. Jahrhundert v. Chr. ließen sich hier keltische Stämme nieder, u. a. die Helvetier. Um 58 v. Chr. war Turicum eine römische Brücken-, Zoll- und Schifferstation mit einem militärischen Lager auf dem Lindenberg. In den folgenden Jahrhunderten kam der Norden der heutigen Schweiz nacheinander unter die Kontrolle der Alemannen, der Franken und der Schwaben. Im 9. Jahrhundert entstand im Norden des Zürichsees eine Kaufmannssiedlung, die 929 erstmals urkundlich erwähnt wurde und den Namen Turicina civitas trug. 1218 wurde sie zur freien Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation erklärt. 1351 trat Zürich der Schweizer Eidgenossenschaft bei. Die Schweizer Reformation wurde 1519 hier unter der Führung Ulrich Zwinglis eingeleitet. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 344 000.

Emmental, Schweizer Bergland im Nordosten des Kantons Bern. Die von zahlreichen Flüssen durchzogene Berglandschaft umfasst im Wesentlichen das Einzugsgebiet der Emme nordöstlich der Stadt Bern bis zum 1 408 Meter hohen Napf im Osten. Das Landschaftsbild der Täler wird von Wiesen und Weiden geprägt, welche die Grundlage für die Viehzucht mit bedeutender Käseproduktion bilden. Vor allem die steileren Berghänge sind noch weitgehend mit Nadelwald bedeckt, während sich oberhalb von 800 Metern vorwiegend Bergweiden ausdehnen.

Neuenburger See, im Westen der Schweiz, der größte See, der sich ganz innerhalb des Landes befindet. Er liegt auf einer Höhe von über 427 Metern, ist 39 Kilometer lang, zwischen sechs und acht Kilometer breit und bis 153 Meter tief. Rund um den See befindet sich ein bekanntes Weinanbaugebiet.

Yverdon-les-Bains, Schweizer Bezirkshauptort im Kanton Waadt. Die am südwestlichen Ufer des Neuenburger Sees gelegene Stadt ist ein bekannter Kurort mit regem Badebetrieb. Daneben haben vor allem die Tabak- und Nahrungsmittelindustrie wirtschaftliche Bedeutung. Zu den historischen Sehenswürdigkeiten gehören das im 13. Jahrhundert erbaute Schloss, in dem von 1805 bis 1825 der berühmte Pädagoge Pestalozzi wirkte. Der an der Stelle einer römischen Niederlassung entstandene Ort ist seit 1260 als Stadt belegt. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 22 000.

Jura (Landschaft), der Französisch-Schweizerische Jura, der nördlich und nordwestlich der Alpen liegt. Er beginnt im Osten Frankreichs an der Rhône, etwa beim Lac du Bourget, im Departement Ain. Von dort verläuft er in nordöstlicher Richtung. In einem lang gezogenen Bogen zieht er sich dann an der französisch-schweizerischen Grenze entlang. Er endet schließlich beim Berg Randen in der Nähe von Schaffhausen. In der Bundesrepublik Deutschland setzt sich der Jura östlich des Schwarzwalds durch die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern fort. Dieser Gebirgszug wird als Schwäbische und Fränkische Alb bezeichnet, die allerdings einen anderen tektonischen Aufbau besitzen.

Der Französische und Schweizer Jura besteht aus einer Reihe paralleler Auffaltungen (Ketten-Jura), die während der alpidischen Gebirgsbildung entstanden. Diese gefalteten Kämme sind vielfach von Querbrüchen in Form steiler Schluchten durchzogen, die für die pittoreske Landschaft typisch sind. Die größte Höhe erreicht er am Südende westlich des Genfer Sees mit dem Crêt de la Neige (1 723 Meter). Die nordwestlich vorgelagerten Hochflächen (Tafel-Jura) sind vielfach verkarstet. Der Jura besteht vorwiegend aus Kalkstein, in dem sich zahlreiche Fossilien (z. B. Ammoniten, Muscheln, Korallen, Seeigel) finden. Die Gesteine bildeten sich während des Juras, einer Periode des Mesozoikums.

Rhône, Fluss in der Schweiz und im Südosten von Frankreich mit einer Länge von 813 Kilometern. Die Rhône entspringt aus dem Rhônegletscher in den Schweizer Alpen und durchfließt in südwestlicher Richtung die südliche Schweiz (Wallis) und den Genfer See, den sie am westlichen Ende bei Genf wieder verlässt. Dann windet sie sich durch den Jura Ostfrankreichs, biegt bei Lyon, wo die Saône in sie einmündet, nach Süden und mündet in zwei Hauptarmen ins Mittelmeer. Zwischen beiden Mündungsarmen liegt die Camargue, ein sumpfiges Delta. Neben der Saône stellen u. a. die Isère und die Durance bedeutende Nebenflüsse der Rhône dar. Da der Fluss meist ein großes Gefälle aufweist, neigt er zur Ausbildung von Sandbänken, was die Schifffahrt in Teilen des Oberlaufes behindert. Südlich von Lyon ist die Rhône durch eine Reihe von Kanälen und Dämmen bis zum Hafen von Marseille, der östlich der Rhônemündung am Mittelmeer liegt, schiffbar. Im Norden verbinden Kanäle und Wasserstraßen die Rhône mit dem Rhein, der Seine und der Loire. Die Rhône ist zudem wichtig für die Stromgewinnung aus Wasserkraft und im Süden auch für Bewässerungen.

Zentralmassiv, ausgedehntes Gebirgsmassiv im mittleren bis südlichen Frankreich, das ungefähr ein Sechstel der Fläche Frankreichs einnimmt. Mit dem Puy de Sancy erreicht es eine Höhe von 1 886 Metern. Größere Einzellandschaften sind die Auvergne im Zentrum, eine Landschaft aus Lavamassen und Vulkankratern (Puys); die Causses im Südwesten, deren Untergrund vorwiegend aus Kalkstein besteht; die zerklüfteten Cevennen im Südosten, die sich über das Tal der Rhône und Saône erheben; sowie das Limousin im Nordwesten. In den industriellen Zentren Saint-Étienne, Clermont-Ferrand und Limoges ist Schwerindustrie angesiedelt. Wirtschaftliche Bedeutung haben darüber hinaus die Schaf- und Ziegenzucht, die Milchviehhaltung und der Abbau von Kohle und Kaolin. Entlang der Flüsse Cère, Dordogne, Lot, Tarn und Truyère liegen mehrere große Wasserkraftwerke.

Cevennen, Gebirgszug in Südfrankreich. Das Gebirge zieht sich bogenartig vom Nordosten in den Südwesten und markiert das südöstliche Ende der großen Plateauregion Mittelfrankreichs, das so genannte Zentralmassiv. Die Cevennen bilden die Wasserscheide zwischen den Flusssystemen der Rhône und der Saône im Osten sowie der Garonne und der Loire im Westen. Die eigentlichen Cevennen haben eine Länge von 64 Kilometern. Die höchste Erhebung des Gebirgszuges ist der Mont Mézenc mit einer Höhe von 1 754 Metern. Die durchschnittliche Höhe beträgt zwischen 910 Meter und 1 220 Meter. Zu den wichtigsten Erwerbszweigen in der Gebirgsregion gehören die Schafzucht, der Kohlenbergbau sowie der Anbau von Oliven und Obst. Das Gebiet war wiederholt Schauplatz der Verfolgung religiöser Minderheiten: im Mittelalter der Albigenser und Waldenser, im 17. Jahrhundert der Kamisarden.

Mont Lozère, Gebirgsstock in den Cevennen, am äußersten Südostrand des Zentralmassivs in Frankreich. Der aus Granit gebildete Gebirgsstock bildet mit dem 1 702 Meter hohen Gipfel Pic de Finiels die höchste Erhebung der Cevennen. Der nur zu Fuß erreichbare Gipfel ist berühmt für den Rundblick, den er über das gesamte Gebiet gewährt. Der Mont Lozère ist Teil des Nationalparks Cevennen.

Tarn, rechter Nebenfluss der Garonne. Der 375 Kilometer lange Tarn entspringt am Mont Lozère in den Cevennen und mündet unterhalb von Moissac in die Garonne. Der windungsreiche, durch malerische Landschaften fließende und von alten Städten gesäumte Fluss ist vor allem wegen seiner grandiosen Schluchten, der Gorges du Tarn, bekannt, die in Europa einzigartig sind. Die 400 bis 600 Meter tiefen Taleinschnitte in das Kalkgestein der Causses sind vor allem zwischen Sainte-Enimie und dem Winzerstädtchen Le Vignes besonders eindrucksvoll. Zu den bedeutenden Orten im Tal des Tarn zählen Montauban, Millau und Albi.

Garonne (lateinisch Garumna), größter Fluss im Südwesten Frankreichs. Die Garonne ist etwa 645 Kilometer lang (einschließlich des Mündungstrichters der Gironde) und ihr Einzugsgebiet umfasst ungefähr 85 470 Quadratkilometer. Sie entspringt in Spanien in der Maladetakette der Pyrenäen und fließt zunächst nach Nordwesten. Nach circa 48 Kilometern überquert der Fluss die französische Grenze und fließt im Departement Haute-Garonne mit einem scharfen Knick in nordöstlicher Richtung bis Toulouse. Dort münden mehrere Nebenflüsse, unter ihnen Neste, Salat und Ariège. Nach Toulouse wendet sich die nun schiffbare Garonne wieder nach Nordwesten, wo sie ihre größten Zuflüsse Tarn und Lot, die von Osten kommen, aufnimmt. Am Bec d’Ambès bei Bordeaux vereinigt sich die Garonne mit der Dordogne und bildet den Mündungstrichter der Gironde. Seeschiffe befahren den Fluss bis zum Hafen von Bordeaux. Von 1838 bis 1856 wurde parallel zur Garonne ein Seitenkanal gebaut, um eine direkte Wasserstraße von Bordeaux bis zum vom Mittelmeer kommenden Canal du Midi zu schaffen. Mehr als 50 Schleusen regeln den Wasserfluss des Kanals, der insgesamt ein Gefälle von 128 Metern aufweist. Das Gebiet zwischen der Garonne und der Dordogne zählt zum berühmten Weinbaugebiet Bordeaux. Die Garonne tritt häufig über die Ufer und richtet dabei große Schäden an. Folgenreiche Überschwemmungen ereigneten sich z. B. in den Jahren 1770, 1856 und 1930.

 

Canal du Midi, 241 Kilometer langer Kanal in der südfranzösischen Region Languedoc-Roussillon. Die Wasserstraße zwischen der Garonne bei Toulouse und dem Etang de Thau bei Sète im Golfe du Lion stellt eine Schifffahrtsverbindung zwischen dem Atlantik und dem Mittelmeer her. Der Kanal mit 101 Schleusen wurde von 1666 bis 1681 erbaut. Seine Wasserversorgung erfolgt über zahlreiche Zuflüsse und Versorgungskanäle.

 

Pyrenäen, französisch Pyrénées, spanisch Pirineos, südwesteuropäische Gebirgskette, die vom Golf von Biscaya bis zum Mittelmeer verläuft und die Iberische Halbinsel vom Rest Europas abtrennt. Mit Ausnahme einiger Bereiche, die dem Staatsgebiet von Andorra angehören, verläuft die Grenze zwischen Frankreich und Spanien auf dem Kamm der Bergkette. Etwa zwei Drittel des Gebirges liegen auf spanischem Territorium. Die Pyrenäen haben eine Länge von etwa 430 Kilometern und sind etwa 55 374 Quadratkilometer groß; die größte Breite beträgt etwa 130 Kilometer.

Die Pyrenäen bilden einen regelmäßigen, ununterbrochenen Gebirgszug, der sich in einen westlichen, einen mittleren und einen östlichen Bereich einteilen lässt. Die West-Pyrenäen oder Navarrischen Pyrenäen erstrecken sich vom Golf von Biscaya bis zum Somportpass (Puerto de Somport, 1 631 Meter hoch) und gehen in das nordspanische Kantabrische Gebirge über. Dieser Bereich hat mit Gipfeln zwischen ungefähr 900 und 1 200 Metern über dem Meeresspiegel die geringste Höhe innerhalb der Pyrenäen. Die mittleren Pyrenäen, Zentral-Pyrenäen oder Aragonesischen Pyrenäen, erstrecken sich bis zum Col de Puymorens (1 915 Meter) und umfassen die höchsten Gipfel der Kette. Dies sind u. a. der Pico de Aneto (3 404 Meter), die höchste Erhebung der Pyrenäen, der Monte Perdido (3 355 Meter) und der Vignemale (3 298 Meter). Die Gipfel der Ost-Pyrenäen oder Katalanischen Pyrenäen, die sich bis zum Mittelmeer erstrecken, haben eine Höhe zwischen etwa 2 150 und 2 750 Metern.

Die Pyrenäen wurden während der alpidischen Gebirgsbildung (siehe geologische Zeitrechnung) aufgefaltet. Die Gesteine entstammen hauptsächlich dem Paläozoikum und Mesozoikum. Die östliche Hälfte der Pyrenäen besteht hauptsächlich aus Granit und Gneis, während die westlichen Teile aus Kalkstein und Granit bestehen. Die Pyrenäen sind eine Wetterscheide. Auf der französischen Seite gibt es hohe Niederschläge, während auf den spanischen Hängen sehr wenig Regen bzw. Schnee fällt. Auch der Aufbau ist ungleichmäßig, denn nach Frankreich zu fallen die Hänge steil ab, nach Spanien zu laufen sie dagegen relativ flach aus. Die Vegetation ist im Westen am besten ausgebildet, wo die tiefer liegenden Hänge bewaldet sind, während die östlichen Berge fast völlig kahl sind. Die ganzjährige Schneegrenze liegt bei etwa 1 830 Metern. In den hoch gelegenen Zentral-Pyrenäen gibt es kleine Gletscher. Eine typische Erscheinung der französischen Pyrenäen sind die gaves, Sturzbäche, die oft von hohen Klippen herabstürzen und herrliche Wasserfälle bilden. In den Pyrenäen gibt es mehrere Nationalparks, darunter der Nationalpark Pyrénées Occidentales in Frankreich sowie der Ordesa Nationalpark und der Nationalpark Aigües Tortes in Spanien.

Die wirtschaftliche Nutzung in den Ost-Pyrenäen beschränkt sich im Wesentlichen auf Viehhaltung – vor allem Schafe und auch Pferde –, aber im Westen gibt es einige Industrieansiedlungen, die ihren Strombedarf mit Hilfe von Wasserkraft durch die Fließgewässer decken. Darüber hinaus wird Bergbau mit Eisen, Blei, Zink, Mangan, Kohle und Marmor betrieben. Zu den wenigen größeren Städten im Bereich des Gebirges zählen Jaca und Ripoli in Spanien und die berühmte Pilgerstadt Lourdes in Frankreich. In den Pyrenäen gibt es viele heiße und kalte Mineralquellen und außerdem bekannte Thermalbäder wie Cauterets und Bagnères-de-Bigorre in Frankreich.

Ebro, im Altertum Iberus oder Hiberus, Fluss im Nordosten Spaniens. Er entspringt aus einem Karstsee im Kantabrischen Gebirge (Nordspanien), fließt nach Südosten und mündet als einziger größerer Fluss Spaniens nach etwa 910 Kilometern in das Mittelmeer. Seine größten Zuflüsse sind Ega, Aragón, Arba, Gallego und Segre, die von Nordosten her aus den Pyrenäen kommen, sowie Jalón, Huerva, Aguas, Martín, Guadalope und Matarraña von Südwesten. Der Ebro ist für die Bewässerung der umliegenden landwirtschaftlichen Flächen von großer Bedeutung und besitzt ein Einzugsgebiet von etwa 83 000 Quadratkilometern. Im Oberlauf liegen zahlreiche Stauseen mit Kraftwerken zur Stromerzeugung. Wegen der jahreszeitlich sehr unterschiedlichen Wasserführung und dem zur Versandung neigenden Delta ist die Schiffbarkeit des Ebro stark eingeschränkt; größere Schiffe können daher nur bis zum nahe der Mündung liegenden Tortosa fahren. Vom Ebro entwässert wird das so genannte Ebrobecken, ein lang gezogenes, ungefähr dreieckiges Gebiet, das im Norden von den Pyrenäen, im Südwesten vom etwa parallel zum Ebro verlaufenden Iberischen Randgebirge und im Südosten vom Katalonischen Randgebirge begrenzt wird. Während des Spanischen Bürgerkrieges (1936-1939) war der Ebro für die republikanische Regierung von großer taktischer Bedeutung. Ende Juli 1938 starteten die spanischen Republikaner entlang des Flusses eine Offensive, die den Vormarsch der Armee von General Franco für den Rest des Jahres stoppte.

Siehe auch Logroño; Zaragoza

 

Lérida, in der Antike Ilerda, Stadt im Nordosten Spaniens, Hauptstadt der Provinz Lérida, am Segre. Die Stadt ist das wirtschaftliche Zentrum der Provinz mit Textil-, Nahrungsmittel- und Holzindustrie. Lérida war ein wichtiger militärischer Außenposten der Römer. 49 v. Chr. besiegte Julius Caesar hier die Truppen des Pompejus. Im Jahr Die Einwohnerzahl beträgt etwa 112 000.

Teruel, spanische Stadt am Río Turia im Iberischen Randgebirge, katholischer Bischofssitz und Hauptort der gleichnamigen Provinz. Wirtschaftsfaktoren sind Holzhandel und Holzverarbeitung. Die ehemalige iberische Siedlung wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. von den Römern verwüstet. Aus maurischer Zeit stammen zahlreiche Bauten im Mudejarstil, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben wurden. Dazu gehören vor allem die vielen Türme wie der zwischen 1277 und 1315 errichtete Turm der Kirche San Salvador und der Glockenturm (1315/1316) der Kirche San Martín. Zu den weiteren Baudenkmälern zählen die Kirche San Pedro mit einem Turm aus dem 14. Jahrhundert und die Kathedrale, die im Wesentlichen aus dem 16. Jahrhundert stammt und einen Turm von 1257 hat. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 27 000.

 

Tajo (portugiesisch Tejo), längster Fluss der Iberischen Halbinsel. Er entspringt in der Sierra de Albarracín (einem Teil der Sierra de Cuenca) im Osten von Spanien, fließt 1 007 Kilometer in westlicher Richtung und mündet bei Lissabon (Portugal) in den Atlantischen Ozean. Nur der Unterlauf des Flusses ist schiffbar. In seinem mittleren Abschnitt in der Gegend von Toledo (Spanien) dient der Tajo der Bewässerung von fruchtbarem Agrarland. Im Oberlauf wie auch im unteren Teil des mittleren Abschnitts – westlich von Alcántara (Spanien) – fließt der Tajo durch enge Schluchten. Wichtige Nebenflüsse sind der Jarana, der bei Aranjuez (Spanien) von Nordosten her einmündet, der Alagón, der an der Grenze zu Portugal ebenfalls von Nordosten her einströmt, sowie der Zezere, der westlich von Abrantes (Portugal) von Norden her kommt. Der Tajo wird durch zahlreiche Staudämme sowohl zur Stromerzeugung als auch zur Bildung mehrerer, lang gestreckter Wasserreservoirs genutzt, die vorwiegend Bewässerungszwecken dienen. An der Flussmündung befindet sich eine große Bucht, an deren Ende Lissabon mit seinem großen Überseehafen liegt.

 

Córdoba (Spanien), Stadt in Spanien, Hauptstadt der Provinz Córdoba, in Andalusien, am Guadalquivir. Die weißen Mauern, engen Straßen und bunten Terrassen aus maurischer Zeit sind noch erhalten und machen Córdoba zu einem beliebten Fremdenverkehrsziel. Die Stadt ist Handelszentrum für Oliven und Zitrusfrüchte sowie Industriezentrum mit Brauereien, Kupferaufbereitung, Nahrungsmittel-, Textil- und Maschinenindustrie. Handgearbeitete Silber- und Lederwaren sind häufig gekaufte Souvenirs.

Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört die barocke Kathedrale, die aus dem Umbau einer Omaijaden-Moschee hervorging. Die UNESCO hat die Gesamtanlage der ehemaligen Moschee und der Kathedrale als Weltkulturerbe ausgewiesen. Bevor die Moschee 1236 als christliche Kirche umgebaut wurde, war sie europaweit das größte und prächtigste Heiligtum des Islam. Sehenswert sind auch die Ruinen des Alkazars, eines maurischen Palastes, der später als Sitz der Inquisition diente. Eine ursprünglich römische Brücke mit 16 Bögen, die von den Mauren wieder aufgebaut wurde, verbindet den Stadtkern mit dem Stadtteil Campo de la Verdad auf der anderen Seite des Guadalquivir. In der Nähe der Brücke befindet sich die Burg Calahorra. Córdoba ist seit 1972 Universitätsstadt.

Die Stadt war bereits für die Phönizier und die Karthager von Bedeutung. Als römische Siedlung erlebte die Stadt eine Blütezeit vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. Danach wurde sie zunächst von den Westgoten (572), dann von den Mauren (711) erobert. 756 machte sie Abd ar-Rahman I., ein Mitglied der Umayyad-Familie, zur Hauptstadt des maurischen Spanien. Die folgenden 250 Jahre war Córdoba weltweit eines der größten Wirtschafts- und Bildungszentren. 929 gründete Abd ar-Rahman III. das Kalifat von Córdoba. Damit erreichte die Stadt den Höhepunkt ihres Reichtums und konnte mit ihrer Pracht und ihren intellektuellen Aktivitäten mit Damaskus und Bagdad konkurrieren. Der materielle Reichtum der Stadt nahm mit dem Zerfall der muslimischen Herrschaft in Spanien im frühen 11. Jahrhundert zusehends ab. Dennoch blieb Córdoba geistiges und literarisches Zentrum. Die beiden Philosophen Averroes und Maimonides wurden in Córdoba geboren. 1236 wurde die Stadt erobert und von Ferdinand III. von Kastilien in das römisch-katholische Spanien eingegliedert. 1808, während der napoleonischen Kriege, wurde die Stadt von den Franzosen geplündert. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 300 000.

 

Gibraltar, britische Kronkolonie im Süden der Iberischen Halbinsel. Der Felsen von Gibraltar, ein Kalkfelsklotz (im Altertum Calpe genannt), liegt am westlichen Ende des Mittelmeeres. Die Straße von Gibraltar trennt Gibraltar von der Küste Nordafrikas. Der Felsen ist mit dem spanischen Festland über einen flachen, circa 800 Meter breiten Schwemmlandstreifen verbunden. Auf diesem liegt auch eine neutrale Zone, die das britische Gebiet von Spanien trennt. Die Fläche Gibraltars umfasst 5,8 Quadratkilometer.

Land und Bevölkerung

Der Felsen von Gibraltar, der im Osten steil aus dem Meer aufragt, besteht aus Kalkstein. An seiner höchsten Stelle ist er 426 Meter hoch. In den Felsspalten wachsen Aloen, Kakteen und Kaperngewächse. Der Felsen ist die einzige Stelle in Europa, an der eine Affenart, der Magot, frei lebt. In dem Felsen haben sich eine Reihe von Höhlen gebildet, deren größte die Cueva de Saint Michael ist. Ihr Eingang liegt 335 Meter über dem Meer. Das Klima in Gibraltar ist gemäßigt, die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 15,6 °C im Winter und 21,1 °C im Sommer. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt 889 Millimeter.

1992 betrug die Einwohnerzahl der Zivilbevölkerung 28 848. Die Bevölkerungsdichte beträgt 5 194 Einwohner pro Quadratkilometer. Der größte Teil der Bevölkerung ist portugiesischer, italienischer, maltesischer, englischer bzw. spanischer Abstammung.

Die Amtssprache ist Englisch. Rund 75 Prozent der Bevölkerung sind römisch-katholisch, acht Prozent anglikanischen und neun Prozent muslimischen Glaubens. Für Kinder zwischen fünf und 15 Jahren besteht Schulpflicht. Ende der achtziger Jahre besuchten rund 4 680 Schüler die 18 Grund-, Haupt- und weiterführenden Schulen.

Wirtschaft und Verwaltung

Die wirtschaftlich größte Bedeutung kommt der Verarbeitung von Lebensmitteln, dem Fremdenverkehr und dem Schiffsverkehr zu. Daneben ist Gibraltar wegen seiner strategisch günstigen Lage auch ein wichtiger Flottenstützpunkt. 50 Prozent der Erwerbstätigen stehen in zivilen und militärischen Diensten der britischen Streitkräfte und der NATO.

Gibraltar wird von einem Gouverneur verwaltet, der das britische Königshaus repräsentiert. Ihm zur Seite steht eine Ratsversammlung (Gibraltar Council), die aus fünf gewählten und vier ernannten Mitgliedern besteht. Der Ministerrat (Council of Ministers) gibt Empfehlungen an diese Ratsversammlung weiter. Die gesetzgebende Gewalt liegt in den Händen der Mitglieder des Parlaments (House of Assembly). Es besteht aus dem Sprecher, der vom Gouverneur ernannt wird, 15 gewählten Mitgliedern und zwei Mitgliedern, die ihm von Amts wegen angehören.

Geschichte

Der Felsen von Gibraltar und der Berg Abyle, der in Ceuta liegt, bildeten in der Antike die Säulen des Herkules. Der Felsen von Gibraltar wurde nach dem muslimischen General Tarik Ibn Sijad, der 711 in Spanien eingedrungen ist, Dschabal Al Tarik ("Berg des Tarik") genannt. 1309 wurde Gibraltar von den Kastiliern erobert. Die Mauren eroberten das Gebiet 1333 zurück und herrschten bis 1462. Dann verloren sie es wieder an die Spanier. Am 24. Juli 1704, während des Spanischen Erbfolgekrieges, wurde Gibraltar durch vereinte englische und holländische Truppen erobert. Der englische Kommandeur nahm im Namen von Königin Anne Gibraltar in Besitz. Neun Jahre später wurde diese Landnahme durch den Frieden von Utrecht formell bekräftigt.

Die Spanier unternahmen allerdings immer wieder Versuche, Gibraltar zu erobern. So blockierten sie Gibraltar von 1779 bis 1783. Am 14. September 1782 konnten die Briten den Belagerungsring aus französischen und spanischen Schiffen durchbrechen. Im Februar 1783 beendete schließlich die Unterzeichnung eines vorläufigen Friedensvertrages die Belagerung. Im Jahr 1830 wurde Gibraltar eine britische Kronkolonie.

Während des 1. Weltkrieges diente der Felsen den alliierten Marineverbänden als Stützpunkt: u. a. wurde hier Kohle für die Fahrt zu den Kriegsschauplätzen im östlichen Mittelmeer geladen. Während des Spanischen Bürgerkrieges (1936-1939) flüchteten viele Spanier nach Gibraltar.

Als Großbritannien 1964 Gibraltar bei inneren Angelegenheiten weitgehende Autonomie zugestand, behauptete Spanien, dass ihm nach den Bedingungen des Friedens von Utrecht die Verwaltungshoheit über Gibraltar zustehe. Die Beziehungen zwischen Briten und Spaniern verschlechterten sich und schließlich isolierte Spanien Gibraltar wirtschaftlich. Am 10. September 1967 sprachen sich die Einwohner Gibraltars in einem Volksentscheid mit überwältigender Mehrheit für einen Verbleib unter britischer Herrschaft aus. Spanien verfolgte jedoch weiterhin seinen Anspruch. 1969 schloss es seine Grenze für Spanier, die in Gibraltar arbeiteten.

Gegen Ende der siebziger Jahre trat eine Entspannung ein. 1980 wurde eine grundsätzliche Vereinbarung über die Öffnung der Grenzen erreicht. Die Bemühungen wurden jedoch zurückgeworfen, als der Prinz und die Prinzessin von Wales 1981 den Felsen von Gibraltar als erste Station ihrer Hochzeitsreise auswählten. 1982 konnten sich die beiden Länder schließlich einigen, so dass im Februar 1985 zum ersten Mal nach 16 Jahren die Grenze zum spanischen Festland wieder ganz geöffnet werden konnte.

Ceuta, spanische Exklave in Nordwestafrika, Hafenstadt an der Straße von Gibraltar, an der Grenze zu Marokko. Die Exklave bildet mit der spanischen Provinz Cádiz eine Verwaltungseinheit.

Ceuta entstand an der Stelle einer ehemaligen Karthagersiedlung, die später römische Kolonie wurde. 715 wurde die Stadt von den Arabern erobert, die ihr den Namen Sebta oder Cibta gaben, von dem ihr heutiger Name abgeleitet wurde. Unter der Herrschaft der Berber und der spanischen Mauren wurde Ceuta zu einem bedeutenden Zentrum für die Herstellung von Messinggeschirr und für den Handel mit Sklaven, Gold und Elfenbein. 1415 nahmen die Portugiesen die Stadt ein, und 1580 fiel sie an Spanien. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 70 000.

Málaga, Stadt und Seehafen im Süden Spaniens, Hauptstadt der Provinz Málaga am Mittelmeer in der Nähe von Gibraltar. Málaga ist ein beliebter Urlaubsort und einer der bedeutendsten Handelsseehäfen Spaniens. Hergestellt werden Zucker und Wein, Baumwolltextilien und chemische Erzeugnisse. Die Stadt ist Sitz der Universität von Málaga (1972).

Málaga wurde im 12. Jahrhundert v. Chr. von den Phöniziern gegründet und war im Lauf der Zeit eine Kolonie der Karthager, der Römer sowie der Mauren. Unter römischer Herrschaft und vor allem unter der Herrschaft der Mauren entwickelte sich die Stadt zu einem militärischen Stützpunkt. 1487 wurde die Stadt nach Widerstandskämpfen von den spanischen Christen erobert. Von 1810 bis 1812 stand sie unter französischer Kontrolle. Zu den historisch bedeutenden Gebäuden gehören die Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert und die Ruinen einer maurischen Festung. Der Künstler Pablo Picasso wurde in Málaga 1881 geboren. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 566 000.