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Etappe 8: St. Martin de Londres - Carcassonne

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Der Start von unserer Bergerie verläuft gemütlich: um 08.30 Uhr gibt’s Frühstück, der Schwager der belgischen Frau interessiert sich für unsere Tour, d.h. die Vorbereitung, die Feinplanung, die Räder u.s.w. Endlich wird gepackt was es zu packen gibt, den Gastgebern und Belgiern wird "au revoir" gewunken und danach die grosse Strasse gesucht. Diese führt uns an den Herault hinab, über eine Brücke und auf eine Causse hinauf. Hier sind die Hochebenen mit Marquis Büschen bewaldet. Nach einigem auf und ab kommen wir wieder an den Fluss und durch die Gorges de l’Herault erreichen wir schliesslich Clermont l’Herault. Die Gegend wird flacher und es gibt Wein, Wein und Wein. Nach einer ausgiebigen Rast geht’s zuerst auf der grossen, dann auf sehr kleiner, dann mittlerer Strasse durch die äusserst imposante Cirque de Moureze. Die Strasse ist holprig und rauh der Belag. So beschliessen wir die Fahrt auf der grossen Strasse etwas zu beschleunigen. Zunächst klappt das nicht, denn diese führt direkt auf einen Berg und wir geniessen vorerst die Aussicht. Aber dann: im Nu sind wir in Bedarieux, eine kurze Colapause, ein Halt beim Velomechaniker und weiter fahren wir auf der grossen Strasse. Den guten Asphalt müssen wir uns zwar mit einigen Autos teilen, aber sie fahren alle gemütlich und rücksichtsvoll. Niemand will schliesslich durch die vielen schönen Dörfer mit den hübschen Brücken rasen. Wir folgen dem Flüsschen Orb bis es sich Richtung Montpellier davonmacht und wir wieder sanft bis St. Pons steigen müssen. Das Städtchen lädt nicht zum Verweilen ein und so beschliessen wir weiterzufahren. Es ist zwar bereits halb sechs und der nächste grössere Ort 70 Kilometer entfernt – aber was solls! Ein Col folgt dem anderen, alles im Wald mit raren Ausblicken über die Hügellandschaft. Etwa 50 Kilometer vor Carcassone streichen wir den letzten Col und beginnen den Sinkflug Richtung Cité. Wir verlassen den Wald und jetzt gibt’s fantastische Tiefblicke ins Tal der Aude. Kurz vor Dunkelheit erreichen wir die Stadt und schnell finden wir unser Hotel. Immer wieder faszinierend, wie gut sich Alois erinnern kann: ohne einen einzigen Verfahrer finden wir zum selben Hotel wie vor drei Jahren – Châpeau! Duschen (uns), waschen (Kleider), Stadtbummel in der Cité heisst das Restprogramm des Abends.

Carcassonne, Stadt in Südfrankreich, Verwaltungssitz des Departement Aude. In der Unterstadt (Ville Basse) konzentriert sich das wirtschaftliche Leben von Carcassonne, wo sich u. a. Bekleidungsfabriken angesiedelt haben. Die Erzeugnisse der umliegenden Region, wie Wein, Getreide und Obst werden hier umgeschlagen. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die Kathedrale Saint-Michel und die Kirche Saint-Vincent (beide aus dem 13. Jahrhundert). Die von einer doppelten Ringmauer umgebene Oberstadt ist ein großartiges Beispiel für eine befestigte mittelalterliche Stadt in Europa. Alljährlich kommen zahlreiche Touristen hierher. Einige Bauten stammen aus dem 5. Jahrhundert, der Ära der Westgoten, andere aus dem 11. bis 13. Jahrhundert. Sehenswert sind die Burg aus dem 12. Jahrhundert und die Kirche Saint-Nazaire (11.-14. Jahrhundert).
An der Stelle der Oberstadt befand sich einst eine römische Siedlung, die im 5. Jahrhundert unter die Herrschaft der Westgoten kam. Im 8. Jahrhundert fiel die Stadt an die Franken. Während der Kreuzzüge des 13. Jahrhunderts gegen die Albigenser, einer religiösen Sekte, wurde Carcassonne von den Anglonormannen unter Simon de Montfort erobert, der die Einwohner töten ließ. Die Stadt ging 1247 in den Besitz der französischen Krone über. Zu jener Zeit gründete der französische König Ludwig IX. die neue Stadt am anderen Ufer der Aude. Der Architekt Eugene Emmanuel Viollet-le-Duc begann im 19. Jahrhundert mit der Restaurierung der Oberstadt. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 44 000.

gefahren am Montag, 12. Juli 1999, Länge :190 km, Höhendifferenz 2'100 m

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