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Etappe 12: Argeles-Gazost - Isaba

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Wir reichern unser Frühstück mit etwas Gebäck an und machen uns alsdann an den Aufstieg auf den Col Solour. Über uns liegt eine geschlossene Hochnebeldecke und es geht auch gleich zur Sache: eine Rampe treibt uns den Schweiss aus den Poren und während wir stufenweise steigen passieren wir die Städtchen Aucun und Masson, wo viel Werbung für Langlauf gemacht wird. Dann nehmen wir mit vielen anderen Radlern die Bergflanke in Angriff und die hat’s in sich. Wir nähern uns dem Nebel und kurz unterm Col sind wir drin. Auf der anderen Seite zeigen sich einige Bergspitzen als der Nebel aufreisst. Die umherziehenden Nebelschwaden machen die Fahrt hinüber und rauf auf den Aubisque zum Spektakel und oben angekommen sitzen wir in der Sonne und rasten. So berühmte Pässe fordern ihren Tribut und neben vielen Velofahrern hat’s auch jede Menge Autos. Schnell sind wir in Laruns, trinken ein Cola, kaufen ein Baguette und schon sind wir im Aufstieg zum Col Marie Blanque, wo dann auch wieder Ruhe einkehrt. Die Strasse steigt steil zu einem Plateau und danach etwas moderater zur Passhöhe. Ausser uns gibt’s noch ein paar Belgier die sich ein Velorennen liefern und ganz oben ein reich bepacktes Tandem. Wir geniessen die Ausblicke und Landschaft, denn vor drei Jahren haben wir hier nichts gesehen und dann sausen wir wieder ins Tal hinunter. Von Escot aus folgen wir etwa zehn Kilometer dem Tal Richtung Somportpass und decken uns in Bedons für ein Picknick ein. Auf einer Brücke wird gerastet und mit einem gut gefüllten Bäuchlein geht’s Richtung La Pierre St. Martin. Ein Route Barré Schild weckt ein paar Zweifel – wir fragen, bekommen vier verschiedene Antworten, schliesslich riskieren wir’s. Ein kleines wunderschönes Strässchen bringt uns auf den Col Houratate und danach fahren wir ab und sehen mit Spannung der Ursache der Strassensperre entgegen. Ein paar grössere Steine und ein kleiner Erdrutsch der die Strasse halbiert hat, das war’s! Dafür sehen wir für lange Zeit kein Auto und am Aufstieg zum Col Labayo bewundern uns nur einige Pferde, die auf der Strasse rumstehen. Schafe seien ihr lieber, meint Regula, aber alles verläuft friedlich. Wir geniessen den Aufstieg und immer schönere Ausblicke lassen uns die Anstrengung vergessen. Oben auf dem Col – Sicht auf die andere Seite, die hohen Gipfel ragen aus der Nebeldecke, einfach atemberaubend. Über weitere Cols und eine eindrucksvolle Karstlandschaft schrauben wir uns an St. Martin vorbei auf den Pass. Einfach fantastisch, uns gehen die Superlative aus. Oben wird kurz gerastet und dann besichtigen wir die Abfahrt nach Isaba, die sich auf unserer Tour vor drei Jahren im Nebel versteckt hielt. Unten im Tal sausen wir die letzten Kilometer in das Städtchen und schnell beziehen wir unser Zimmer in einer Pension. Ein feines Nachtessen rundet einen königlichen oder sogar kaiserlichen? Tag ab und dazu gehört in Spanien natürlich auch noch ein Brandy.

gefahren am Freitag, 16. Juli 1999, Länge: 143 km, Höhendifferenz 3500 m

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