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Etappe 15: Miranda de Ebro - Renedo

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Nach einem spartanischen Frühstück am Bahnhof machen wir uns auf die Suche nach unserer Strecke und finden sie nach einiger Zeit. Es gibt einen Trip durch die Industrieanlagen in der Gegend von Miranda. Wir folgen dem Ebro und schon sind wir in einem Canyon, steigen ein paar Meter und fahren als dann an einem wunderschönen Stausee entlang. Schon wieder zu früh fotografiert! Der See endet in einem weiten, landwirtschaftlich genutzten Tal und auch Atomkraftwerke werden hier betrieben. In Trespaderne gibt’s Rast an der Sonne, nachdem wir fast die längste Zeit unter einer hartnäckigen Nebeldecke gefahren sind. Dann ist unsere Route "barré", das heisst wir kommen auf etwas holpriger Strasse durch die Baustelle und zur Belohnung gibt’s keine Autos. Welch ein Kontrast zum Abend davor! Die Landschaft, schon wieder eine imposante Schlucht, setzt noch einen drauf. Dann befinden wir uns auf der Verkehrslosen N 232, überwinden einen Hügel und wieder fantastische Sicht übers Tal mit Felsschuppen, die auf der andern Talseite eindrucksvolle Formationen bilden. In der Ferne ist bereits der nächste Canyon zu sehen und dahin geht auch unsere Route. Erneut ziehen wir den Fotoapparat und wieder geht nicht mal die Hälfte drauf. Aus dem Canyon raus und es geht bergauf. In einer scheinbar grossen Schleife winden wir uns den Berg hoch, mit immer weiteren Ausblicken über Berge und breite Täler und immer leereren Bidons. Es geht lange bergauf und dann über ein Plateau, was heisst: weite Bodenwellen. Wassermangel macht sich breit, aber gerade noch rechtzeitig kommt ein kleines Dorf, Soncillo, wo wir rasten und unseren riesigen Durst löschen können. Noch ein paar Bodenwellen weiter blicken wir auf den Stausee, den Embalse d’Ebro, einfach atemberaubend. Wir folgen fast über eine Stunde seinem Ufer, bewundern die Uferlandschaft mit Pferden, Kühen, Inseln und Halbinseln und immer wieder hat der Künstler einen Baum an die richtige Stelle gepflanzt. In Reinosa gibt’s das Zvieri (in Spanien natürlich um Sechse!) und wir nehmen den Puerto de Palombera in Angriff. Dick wallt der Nebel über die Bergkette und wir verschwinden darin um ein fantastisches Lichterspiel zu erleben. Oben am höchsten Punkt umziehen und eine ewig lange Abfahrt schüttelt uns durch. Es gibt ein paar gute Aus- und Tiefblicke, aber im wesentlichen Wald. Hier muss es recht feucht sein und die Vegetation erinnert uns an einige Pyrenäentäler. Die Nebeldecke lichtet sich, und auch die Strasse wird mit einem feinen Asphältchen überzogen. In Renedo kommt uns ein schönes Hotel entgegen, wo wir auch sofort einziehen. Ein gutes Znacht und ein Abendspaziergang durch das verschlafene Dorf runden einen weiteren wunderschönen Tag ab.

Ebro, im Altertum Iberus oder Hiberus, Fluss im Nordosten Spaniens. Er entspringt aus einem Karstsee im Kantabrischen Gebirge (Nordspanien), fließt nach Südosten und mündet als einziger größerer Fluss Spaniens nach etwa 910 Kilometern in das Mittelmeer. Seine größten Zuflüsse sind Ega, Aragón, Arba, Gallego und Segre, die von Nordosten her aus den Pyrenäen kommen, sowie Jalón, Huerva, Aguas, Martín, Guadalope und Matarraña von Südwesten. Der Ebro ist für die Bewässerung der umliegenden landwirtschaftlichen Flächen von großer Bedeutung und besitzt ein Einzugsgebiet von etwa 83 000 Quadratkilometern. Im Oberlauf liegen zahlreiche Stauseen mit Kraftwerken zur Stromerzeugung. Wegen der jahreszeitlich sehr unterschiedlichen Wasserführung und dem zur Versandung neigenden Delta ist die Schiffbarkeit des Ebro stark eingeschränkt; größere Schiffe können daher nur bis zum nahe der Mündung liegenden Tortosa fahren. Vom Ebro entwässert wird das so genannte Ebrobecken, ein lang gezogenes, ungefähr dreieckiges Gebiet, das im Norden von den Pyrenäen, im Südwesten vom etwa parallel zum Ebro verlaufenden Iberischen Randgebirge und im Südosten vom Katalonischen Randgebirge begrenzt wird. Während des Spanischen Bürgerkrieges (1936-1939) war der Ebro für die republikanische Regierung von großer taktischer Bedeutung. Ende Juli 1938 starteten die spanischen Republikaner entlang des Flusses eine Offensive, die den Vormarsch der Armee von General Franco für den Rest des Jahres stoppte.

gefahren am Montag, 19. Juli 1999, Länge: 183 km, Höhendifferenz 1900 m

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