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Etappe 19: Lugo - Santiago de Compostela

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Wir verlassen Lugo und nehmen Kurs auf den letzten Teil des Caminos. Die grosse Nationalstrasse bringt uns schnell Richtung Südwesten nach Gemlin de Pallares. Ab hier gibt’s erneut EG Asphalt, fast exklusiv für uns. Ein Rückenwindli tut das seine dazu. Ab Palas del Rei kreuzt der Original Camino immer wieder die Strasse. Wir sind fasziniert von der Menge der Pilger, die auf dem Weg wandern. Wie in Spanien üblich, gibt’s auch auf den Flachetappen viele Höhenmeter. Die Bodenwellen und die Sonne bringen uns recht ins schwitzen. Während wir uns Santiago nähern, nimmt die Höhe der Hügel ab, aber die Tiefe der Flusstäler scheint zuzunehmen. Und immer wieder massen- oder Busweise Wanderer. Ihre Zahl nimmt gegen Santiago zu und während wir Bodenwelle für Bodenwelle "abarbeiten" steigt unsere Bewunderung für diese Leute. Auch Velofahrer tauchen auf, viele mit Mountainbikes auf der Originalroute, aber auch Rennvelotouries auf der Nationalstrasse. Der Verkehr ist nicht allzu dicht, viele Autos hupen, wir nehmens als "friendly" auf. Santiago nähert sich, trotz Frühnachmittagshitze immer mehr Pilger (aber auch Autos!). Es geht den letzten Berg hoch und oben zwingt uns die Verkehrsbeschilderung nach einigen ratlosen Runden im Kreisel auf den Camino. Aber gleich haben wir wieder ein solides Strässchen, passieren den Flughafen und finden im zweiten Anlauf ein Hotel. Auspacken und mit Sturmgepäck geht’s auf die restlichen zehn Kilometer. Nun steigt das Thermometer auf fast 40°C und während wir den letzten Hügel (Monte .... ) vor der Stadt erklimmen, werden wir fast gebraten. Am Ortsschild machen ein paar Belgische Frauen ein Foto von uns und kurz darauf stehen wir vor der Kathedrale. Was für ein Gefühl! Wieder Fototermin und dann spazieren wir in und um die Kirche, ein riesiges Bauwerk, wollen eine Kerze anzünden, finden aber nur elektrische und das wiederum gefällt Frau nicht. Die Suche nach einem Souvenir geben wir schnell auf, der Kitsch hat überhand und gegen 20.00 Uhr machen wir uns auf ins Hotel. Duschen, Nachtessen und "fachsimpeln" mit einer Radlergruppe aus Belgien beschliessen einen weiteren eindrucksvollen Tag.

Santiago de Compostela, Stadt im Nordwesten von Spanien, Hauptstadt der autonomen Region von Galicien in der Provinz La Coruña. Hier werden Leinen, Seife, Fertignahrungsmittel und religiöse Kunsterzeugnisse hergestellt. Santiago de Compostela ist seit dem 9. Jahrhundert ein wichtiger Pilgerort der römisch-katholischen Kirche. Er verdankt seine Bedeutung einer Legende, die besagt, dass in der Nähe Knochen des heiligen Jakobus, eines Apostels, (Heiliger Jakob bedeutet auf spanisch "Santiago") entdeckt worden sind. Das bedeutendste unter den zahlreichen Gebäuden der Stadt ist die romanische Kathedrale, die 1128 eingeweiht wurde und das Grabmal des heiligen Jakobus enthält. In der Stadt befindet sich die Universität von Santiago de Compostela (1501). Die Altstadt wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 87 000.

Santiago de Compostela, Kathedrale von, Grabstätte des Apostels Jakob und eine der großen mittelalterlichen Pilgerstätten in Spanien (autonome Gemeinschaft Galicien), die bis heute ein bedeutendes Wallfahrtszentrum der katholischen Christenheit geblieben ist (Santiago de Compostela). Hier endet der Camino de Santiago (oder Jakobsweg), die traditionelle Pilgerstraße. Die aus Granit errichtete Kathedrale ist ein romanisches Bauwerk (siehe romanische Kunst und Architektur), auch wenn die mittelalterliche Substanz zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert starke Veränderungen und ornamentale Erweiterungen erfuhr. Die Westfassade der dreischiffigen Emporenbasilika wurde zwischen 1738 und 1750 errichtet und bezieht die beiden mittelalterlichen Türme ein. Dahinter befindet sich die Pórtico de la gloria aus dem späten 12. Jahrhundert, ausgestattet mit Christus- und Heiligenfiguren sowie Darstellungen von Himmel und Hölle, die dem spanischen Meister Mateo zugeschrieben werden. In der Mitte der Kathedrale befindet sich die große Laterne, von welcher zu besonderen Gelegenheiten das riesige, als botafumerio bekannte Weihrauchfass geschwungen wird. Das Grab des heiligen Jakob liegt in der Krypta unter dem barocken Hochaltar, der von einem Bildnis des Apostels überragt wird. Die Capilla del Pillar, südlich vom Sanktuarium, ist ebenfalls ein im Stil des Barock gestalteter Raum. Die Kreuzgänge stammen aus dem 16. Jahrhundert, hier mischen sich gotische Säulenformen mit antikisierenden Renaissanceformen.

gefahren am Freitag, 23. Juli 1999, Länge:  119 km, Höhendifferenz 1600 m

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